Black Mirror 2
„Ich weiß, dass Frauen Krimis mögen“
Das Grundspielprinzip von Black Mirror 2 entspricht dem eines ganz klassischen Adventures. Wir haben dennoch alles getan, um diese Strukturen aufzubrechen und dem Spieler Abwechslung zu bieten. Das heißt jetzt nicht, dass du plötzlich ein Zeitlimit oder ähnliche Dinge vorgesetzt bekommst. Wir haben sehr dialogintensive Bereiche, räumen dem Spieler auch mal das Inventar leer, nehmen ihn gefangen oder bringen ihn in eine Situation, die sehr rätselintensiv ist, bei der keine andere Person da ist und die sich nur über drei bis vier Locations erstreckt. Das ist zwar nicht unbedingt ein neues Gefühl, aber in Black Mirror 2 schon perfekt ausgearbeitet. Die ganze Spielmechanik liefert meiner Meinung nach ein sehr rundes Spielerlebnis.
Ich denke, das kommt besser an. Bei Black Mirror 1 war das keine Design-Entscheidung, sondern eine Verfehlung. Selbst Hardcore-Spieler waren gezwungen, an einigen Stellen in die Lösung zu schauen. Im zweiten Teil bieten wir diese Hilfen an, zwingen aber niemanden, sie zu verwenden. Und man kommt auch nicht in Versuchung, sie zu verwenden. Es gibt zwei Spielmodi, so dass man sagen kann: „Leute, lasst mich mit eurem ganzen Mainstream-Schnickschnack in Ruhe.“ Auch die Tipps im Tagebuch werden nicht mit dem Holzhammer vermittelt, sondern geben eher Denkanstöße.
Ich kann voller Überzeugung sagen, dass ich die Rätsel alle als absolut logisch empfinde. Es gibt ganz viele Dinge, die 1:1 so in der Realität funktionieren. Es wird vielleicht Stellen geben, wo sich dem Einzelnen die Logik erst im Nachhinein erschließt, aber ich hoffe doch, dass das nur selten der Fall ist.
Da haben wir intern viel drüber diskutiert. Darren ist ein sehr emotionaler, offener Mensch; sehr schnell, gerade heraus und er kotzt auch mal aus, was er gerade denkt. Natürlich kann man nicht voraussetzen, dass der Spieler in dem Moment dasselbe empfindet oder genauso handeln würde. Aber das ist ja auch irgendwo das Spannende bei einem Adventure. Letztendlich erzählen wir eine lineare Geschichte, bei der der Spieler aufgefordert ist, sich hineinfallen zu lassen.
Ja. Darren hat viel mehr Facetten. Ich bin zwar einer der größten Fans von Teil 1 und einige Menschen werden mich jetzt dafür hassen, aber Samuel ist unterm Strich ein deprimierter Langweiler, der immer nachdenklich, traurig und bedrückt ist. Ein Mensch, mit dem ich nicht abends bei einem Bier sitzen möchte. Darren hat zwar vielleicht auch ein paar Eigenschaften, die man nicht mag, aber er ist interessant und spannend. Er kann auch traurig sein, ist aber auch mal lustig oder böse.
Schwierig, die Hauptmärkte für Vollpreis-Adventures sind PCs. Alles andere ist wirtschaftlich zu riskant. Grundsätzlich wäre das Spiel auf der Couch vor dem Fernseher sehr passend, aber das ist nur der technische Aspekt. Ich glaube, die Mehrheit der Spieler ist noch nicht bereit dafür.
… es einfach viel zu wenig Krimi-Thriller-Horror-Adventures gibt.
Black Mirror 2 erscheint am 25. September 2009 für PC.