Dawn of War II
"Wir wollen nicht mit dem Battle.Net konkurrieren"
Warhammer-Fans sind eine Sub-Kultur, die der Klassifizierung „Nerd“ alle Ehre machen. Die verwunderten Blicke, die ich von meiner Freundin und meinem Umfeld ernte, wenn ich von den brutalen Kämpfen im 41. Jahrhundert erzähle, sind Beweis genug für die soziale Ächtung. Selbst im Kreis der Videospiel-Nerd-Kollegen ist meine Begeisterung außergewöhnlich und immer wieder für einen Lacher gut. Nur Wenige verstehen die Sucht nach neuen Rassen, den oft sehr seichten Romanen und die Vorfreude auf den nächsten Warhammer 40.000: Dawn of War-Teil.
Deshalb stand es außer Frage, dass ich die Einladung zum Besuch des Games Workshops annehmen würde, die uns eines Tages in die Redaktion flatterte. Schließlich wollte sich niemand mit einem durchgeknallten Fan anlegen, der für eine solche Gelegenheit zumindest virtuell töten würde. Die Möglichkeit, endlich einmal die heiligen Hallen in Augenschein zu nehmen und auch noch Warhammer 40.000: Dawn of War II zu spielen, wollte ich auf keinen Fall verpassen.
Schon der passend verzierte Eingang mit einer lebensgroßen Space Marine-Figur sorgte trotz langer Anreise nach Nottingham und der frühen Stunde für frische Energie. Vorbei an Bugman's Pub, einer lauschigen Zwergen-Kneipe, in der sich Tag für Tag die Belegschaft trifft, wurden wir in einen etwas muffigen 70er-Jahre-Bau gesteckt und durften drei Stunden lang die Dawn of War II-Einzelspieler-Kampagne spielen – siehe Dawn of War II-Vorschau.
Mit verklärtem Blick und sichtlich begeistert, ging es anschließend durch die Warhammer World, einer Art Erlebnis-Park für echte Fanboys und Tabletop-Spezialisten. Wir bestaunten eine riesige Spielhalle, erfreuten uns an einer schnellen Einführung in die Tabetop-Regeln samt Mini-Partie und begutachteten abschließend die Schatzkammer des Gebäudes. Ein pompöser Spiegelsaal voller aufwändiger Figuren und Figuren im Wert von mehreren Tausend Euro.
Zeit für eine Begegnung mit den kreativen Köpfen des Games Workshop blieb leider nicht. Nach einer weiteren Partie Multiplayer und kurz bevor uns die Games-Workshop-Taekwondo-Gruppe aus dem Raum warf, konnte ich mir dafür Executive Producer JD vorknöpfen, der sich entspannt meinen Fragen stellte. Ich löcherte ihn zum geplanten DLC, versuchte ihm Infos zu möglichen Erweiterungen und einer Online-Kampagne aus den Rippen zu leiern und stellte meine obligatorische Frage zu Homeworld 3. Aber lest selbst, was Euch im nächsten Monat erwartet. Der Nerd in mir kann die Zeit kaum noch abwarten.
Für Dawn of War II haben wir einen ganz genauen Plan, was wir wann veröffentlichen wollen. Zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir aber noch nicht zu viel darüber reden. Sowieso kümmern wir uns nach dem Launch erst einmal um Patches und das Balancing, erst dann wird der Zusatz-Content geliefert, der sowohl die Einzelspieler-Kampagne als auch den Multiplayer mit neuen Inhalten beliefern wird. Das alles soll in den ersten paar Monaten abgehandelt werden.
Der DLC wird sich erst einmal auf kleinere Sachen konzentrieren. Aber die Welt verändert sich. Leute laden sich inzwischen alles mögliche herunter. Wir werden auf jeden Fall Erweiterungen mit neuen Rassen heraus bringen. Wenn sich die Technik und der Bedarf so weiter entwickelt, ist es ein denkbares Szenario, in Zukunft auch einzelne Rassen anzubieten.