Technik-Vergleich: Deus Ex: Human Revolution
PC vs. Xbox 360 vs. PS3
Human Revolution beginnt mit einer langen In-Engine Filmsequenz, die uns im Grunde gute Vergleichsmöglichkeiten unter identischen Bedingungen bietet. Da sie sich aber nur in Innenräumen mit wenig Effekten und Charakteren abspielt, laufen beide Versionen wenig überraschend mit den angepeilten 30 FPS. Hier also ein anderer Test, der zu Vergleichszwecken gleiche Bedingungen in beiden Versionen schafft: Ein Marsch von den Sarif-Hauptquartieren zur Polizeistation - eine Reise, die die Streaming-Technologie auf die Probe stellt und einige Bereiche umfasst, die der Engine zu schaffen machen.
Unser Urteil ist recht eindeutig: Beide Versionen brechen beinahe an exakt denselben Orten ein und es lässt sich im Verlauf des Spiels kein wirklicher Vorteil für eines der Spiele feststellen. Wenn man die Raffiniertheit dieser Engine, der Geometrie und des superben Lightings bedenkt, ist es schon eine große Leistung, dass das Spiel im Grunde auf beiden Plattformen identisch läuft. Dennoch ist die mangelnde Konsistenz der Bildrate ein wenig enttäuschend. Den Kampf beeinträchtigt sie definitiv (das Stealth nicht so sehr), doch auch während der bloßen Durchquerung der Umgebung ruckelt es leicht, was ein wenig wurmt. Die Immersion in dieser schön realisierten Welt wird dadurch ein wenig kompromittiert.
Auch sollte man sagen, dass Human Revolutions Engine zwar viel mit State-of-the-art-Shootern gemein hat, ihr aber ein wichtiger Teil der Optik fehlt: Motion Blur. Mit dem Resultat, dass Einbrüche der Bildrate leichter vom menschlichen Auge wahrgenommen werden und der Eindruck, eine Diashow zu sehen, sobald die Engine unter Stress steht, verstärkt wird. Auch hier wieder der Hinweis, dass beide Konsolen-Versionen des Spiels sich hier gleich verhalten.
Wie erwartet und erhofft, erhält man mit der PC-Version von Deus Ex: Human Revolution die Chance, die Defizite der Konsolen-Hardware zu umschiffen und allgemein das beste Spielerlebnis zu erhalten. Eine freudige Überraschung, wenn man bedenkt, dass Eidos die Entwicklung der PC-Variante auf Nixxes auslagerte, mit denen man schon an Tomb Raider zusammenarbeitete.
Wir testeten das Spiel auf zwei verschiedenen i7-Systemen mit extrem leistungsfähigen GTX580-Grafikkarten. Auf einem System installierten wir die Handelsversion des Spiels, aber der anderen die von Square Enix bereitgestellte Review-Version und fanden heraus, dass letztere stellenweise ohne ersichtlichen Grund einbrach. Der andere Rechner mit dem fertigen Spiel jedoch lief butterweich und bekam nur in Außenszenarien kleinere Probleme.
Im Video oben seht ihr die Unterschiede zwischen Computer- und Xbox-360-Version in einer Wiederholung des Vergleichsszenarios von Seite eins. Außerdem haben wir ein PS3 vs. PC video für euch. Allgemein sieht das PC-Spiel durchaus beeindruckend aus. Selbst in 720p erscheint die Grafik schärfer, flüssiger und das so wichtige Lighting ist nuancierter. Vielleicht läuft die PC-Version mit einem höher aufgelösten Framebuffer.
Darauf, dass das Spiel mit einer Deferred Rendering Engine läuft, deutet auch hin, dass selbst die PC-Version kein Multi-Sampling Anti-Aliasing bietet. Engines wie diese können kolossale Mengen an Speicher erfordern, was auch der Hauptgrund dafür ist, dass Spiele wie die Dead-Space-Reihe überhaupt kein AA zu bieten haben - selbst auf dem PC. In Deus Ex bekommt man stattdessen eine breite Reihe an alten und neuen Post-Process AA-Techniken. Mit diesen Techniken wird der finale Framebuffer als 2D-Ebene berechnet, was die Speicheranforderungen eliminiert, gleichzeitig aber zusätzliche Artefaktbildung ermöglicht - besonders bei Sub-Pixel-Details.