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Die besten Grafikkarten 2015 zwischen 200 bis 300 Euro - Die goldene Mitte

Digital Foundry: Die besten GPUs für jedes Budget, inklusive Performance-Tests und Tuning-Tipps.

Nach dem Einsteigersegment widmen wir uns einer Reihe von AMD- und Nvidia-Produkten, die eine superbe Performance pro Euro bieten. GPU-Anbieter nennen dieses Segment den "Sweet-Spot". Mit all den Karten auf dieser Seite erwartet euch grafische Qualität, die die Standards von Xbox One und PS4 übersteigen. Sogar in einer Auflösung von 1080p.

Alle Spiele sollten bei maximalen Einstellungen mindestens mit 30 FPS laufen. In vielen Fällen bewirken Justierungen an den richtigen Stellen, dass man sogar satte 60 FPS erleben kann. Obwohl natürlich jedes Spiel anders ist, gibt es einige Tipps, die wir euch empfehlen, um die beste Performance aus diesen Karten herauszuholen:

  • In Sachen Anti-Aliasing empfehlen wir euch, Post-Process-Varianten wie FXAA, SMAA oder in seltenen Fällen MLAA zu nutzen. Ältere Titel funktionieren tadellos mit MSAA, aber in moderneren kommt bereits bei 2x MSAA eine große zusätzliche rechnerische Last auf eure Grafikkarte zu.
  • SSAA - auch Super-Sampling Anti-Aliasing - können wir auf diesen Karten nicht empfehlen. Das ist der Vorgang, ein Spiel intern in höherer Auflösung zu rechnen, und diese dann auf die Display-Größe herunterzurechnen. Die Bildqualität ist spitze, aber die Last für die Bildrate kann immens sein.
  • Es ist immer verlockend, die Einstellungen aufs Maximum zu schrauben. Typischerweise nennen viele Spiele diese Einstellung "Ultra" oder "Sehr hoch". Hier greift das Gesetz des abnehmenden Ertrags, wenn sich die Bildqualität ein wenig bessert, die Last für die Grafikkarte aber exponentiell ansteigt. Auf diesen Karten werdet ihr die Einstellungen in der Regel eine Stufe vom Maximum herunterregeln - in vielen Fällen ist der Performance-Gewinn dadurch gewaltig. In der Hitze des Gefechts werdet ihr die etwas niedrigere Qualität selten bemerken.
  • Bearbeitet einzelne Einstellungen: Beleuchtung und insbesondere Schatten haben große Auswirkungen auf die Performance. Die Schattenqualität von Ultra auf Hoch zu stellen oder von Hoch auf Mittel, das entlastet die GPU bisweilen sehr, ohne die Bildqualität zu sehr zu beeinträchtigen.

In diesem Preissegment betrachten wir fünf unterschiedliche Karten. Aber nur zwei davon können wir mit Nachdruck empfehlen. Während die R9 280x die stärkste ist, ist sie für die gebotene Performance etwas zu teuer und preislich zudem etwas zu nah an der sehr viel besseren Radeon R9 290, die kaum mehr kostet. Die Radeon R9 285 ist die jüngste Karte von AMD, übertrifft die Performance des Vorgängers (die günstigere R9 280) aber nicht wesentlich. Die Nvidia GTX 760 ist unterdessen die schwächste Karte im Bunde und läuft gerade aus, um ihrem deutlich stärkeren Nachfolger, der GTX 960, Platz zu machen.

Crysis 3 in 1080p auf hohen Einstellungen mit sehr hoch eingestellten Texturen. Dazu V-Sync und SMAA T2X Anti-Aliasing. Hier versuchen wir, ein extrem anspruchsvolles Spiel an die Bildwiederholrate und Auflösung der populärsten Spielmonitore anzupassen. Trotz der Preis- und Leistungsunterschiede ist das allgemeine Erlebnis recht ähnlich.Auf YouTube ansehen
Crysis 3 1080p60/V-Sync Gameplay GTX 960 R9 280 R9 285
Niedrigste Bildrate 40 FPS 40 FPS 38 FPS
Gedroppte Frames (von insgesamt 18650) 689 (3.7%) 840 (4.5%) 724 (3.9%)

Versandkostenfreie Bestellung der hier getesteten Grafikkarten:

Oben seht ihr einen schnellen Vergleich der GTX 960 mit der Radeon R9 280 und der 285 mit einem der technisch aufwendigsten PC-Spiele: Crysis 3. Unser Ziel hier ist es, 1080p bei 60 FPS und angeschaltetem V-Sync zu erreichen (das eliminiert das unschöne "Screen-Tearing"). Wir folgen unseren eigenen Ratschlägen, nutzen die hohen Einstellungen anstelle der sehr hohen und SMAA T2X Anti-Aliasing anstatt des ressourcenfressenden MSAA. Das sind vernünftige Kompromisse, die uns nah an die gewünschten 60 FPS heranbringen - auf allen drei Karten mit einem Minimum an gedropten Frames.

Diese "Sweet-Spot"-Karten sind beliebt, weil unter PC-Enthusiasten 1080p die verbreitetste Bildschirmauflösung ist (der Steam-Hardware-Umfrage zufolge). Die große Mehrheit der Bildschirme verfügen dabei über eine Bildwiederholrate von 60 Hz. V-Sync abzustellen erlaubt dem PC, mehr als 60 FPS auszugeben, was uns einen Einblick ermöglicht, wie schnell jede der Grafikkarten wirklich ist, wenn sie ihr volles Potenzial entfalten darf.

In den folgenden Benchmarks über neun modern Spiele mit DirectX 11 hinweg nutzen wir maximale Einstellungen, obwohl wir SSAA und MSAA deaktivieren (Battlefield 4 ist die einzige Ausnahme). Ubisofts Assassin's Creed Unity ist eines der Hardware-hungrigsten Spiele auf dem PC. Daher testen wir es auf der hohen Einstellungen - zwei Stufen unterhalb der maximalen "Ultra"-Spezifikationen.

1080p ist die beliebteste Spielauflösung. Hier eine Reihe anspruchsvoller Benchmarks auf maximalen Einstellungen oder zumindest in deren Nähe. So sehen wir, wozu diese Grafikkarten in der Lage sind.Auf YouTube ansehen
1920x1080 (1080p) GTX 960 GTX 760 R9 280 R9 285 R9 280X
Battlefield 4, Ultra, 4x MSAA 48.6 44.0 41.0 45.2 44.5
Crysis 3, Sehr hoch, SMAA 47.0 44.1 46.0 49.7 51.8
Assassin's Creed Unity, Hoch, FXAA 43.0 32.3 41.7 32.9 45.7
Far Cry 4, Ultra, SMAA 50.8 41.8 56.3 53.9 62.8
COD Advanced Warfare, Max, SMAA 86.4 61.0 68.2 74.4 85.6
Ryse: Son of Rome, Hoch, SMAA 42.2 33.4 42.4 46.8 55.8
Shadow of Mordor, Ultra, Medium Texturen, kein SSAA 53.2 49.8 49.6 62.2 65.6
Tomb Raider, Höchste, FXAA 65.7 54.4 52.4 59.3 72.7
Metro Last Light Redux, Max, Kein SSAA 51.5 42.3 52.3 52.7 58.0

Insgesamt ist die Radeon R9 280X die stärkste Karte in diesem Preissegment. Mit 230 Euro bis 250 Euro ist sie allerdings auch die teuerste und unter tatsächlichen Gameplay-Bedingungen sehen wir keinen gesteigerten Wert gegenüber der deutlich günstigeren R9 280. Die GTX 760 sieht vergleichsweise schwach dagegen aus, aber ihr Nachfolger, die GTX 960, schlägt sich gegen die R9 280 und R9 285 sehr gut. Tatsächlich schlägt sie in Call of Duty Advanced Warfare und Battlefield 4 sogar die teure 280X.

All diese "Sweet-Spot"-Karten werden vom Marketing verstärkt für 1080p angepriesen, aber wie alle PC-Hardware sind auch sie anpassungsfähig, ihr könnt sie in jeglicher Auflösung laufen lassen. Je niedriger die Auflösung, desto schneller wird das Spiel laufen. Im Umkehrschluss leiden die Bildraten, wenn die Pixelzahl steigt. Dennoch laufen alle Karten auf dieser Seite - besonders die R9 280 und die 280X - auch noch mit höher aufgelösten 2560x1440 Displays recht anständig.

Natürlich muss man schon einige Anpassungen vornehmen, um die Bildrate bei einem Zuwachs von 77 Prozent an Pixeln auf einem guten Level zu halten. Wie ihr hier seht, reduziert der Schritt Richtung "1440p" die Bildrate deutlich. Besonders im Fall von Assassin's Creed Unity ist die Performance häufig nahezu unspielbar. Ihr werdet bemerken, dass sich die teuerste Karte, die 280X, hier ein wenig vom Rest absetzen kann. Ihr aktueller Preis liegt aber recht nah an dem der besseren R290.

In 2560x1440 erhöhen sich die Anforderungen an die GPU deutlich im Vergleich zu 1080p. Einschnitte bei den Qualitätseinstellungen sind bei vielen Titeln notwendig, um gut spielbare Performance zu erhalten.Auf YouTube ansehen
2560x1440 (1440p) GTX 960 GTX 760 R9 280 R9 285 R9 280X
Battlefield 4, Ultra, 4x MSAA 29.7 29.4 28.0 30.1 36.2
Crysis 3, Sehr hoch, SMAA 28.4 26.8 29.7 30.8 33.7
Assassin's Creed Unity, Hoch, FXAA 23.8 21.1 28.2 22.6 29.9
Far Cry 4, Ultra, SMAA 35.0 29.2 40.7 48.8 46.3
COD Advanced Warfare, Max, SMAA 62.3 49.5 61.4 57.8 67.7
Ryse: Son of Rome, Hoch, SMAA 29.9 24.0 36.7 32.8 41.4
Shadow of Mordor, Ultra, Medium Texturen, kein SSAA 37.0 35.0 43.9 45.2 49.5
Tomb Raider, Ultimate, FXAA 42.7 35.7 42.0 41.0 48.4
Metro Last Light Redux, Max, kein SSAA 31.0 26.5 33.2 32.3 37.4

Nun werfen wir einen Blick auf den Stromverbrauch. Hier hat Nvidia typischerweise einen großen Vorteil gegenüber AMD. Seine neue Maxwell-Architektur schlägt die AMD-Konkurrenz mühelos. Spielt man im Jahr zwei Stunden täglich mit einer R9 280X, erhöht sich die Stromrechnung im Vergleich zu einem PC mit GTX 960 um 17,60 Euro, wenn man von einem durchschnittlichen Strompreis von 29 Cent pro Kilowattstunde ausgeht . p>

Außerdem haben energieeffizientere Karten auch noch andere Vorteile. Zum Beispiel bleibt der Spitzenstromverbrauch eines Systems mit GTX 960 - selbst mit einer Core i7 CPU - unter 200 W. Daher könnt ihr diese Nvidia-Karte auch in einem PC mit kleinem Formfaktor und schwächerem Netzteil betreiben. Außerdem gibt die Karte deutlich weniger Hitze ab als ihr AMD-Äquivalent. Für die Umwelt ist sie rundherum die bessere Wahl. Nur so ein Gedanke.

GTX 960 GTX 760 R9 280 R9 285 R9 280X
Höchste gemessene Leistungsaufnahme 178 W 234 W 267 W 255 W 273 W

In der Kategorie der "Sweet-Spot"-Karten sind die Performance-Unterschiede zwischen den drei hauptsächlichen Wettbewerbern - der GTX 960, der Radeon R9 280 und der Radeon R9 285 - kaum weltbewegend. Es gibt ein bis zwei hervorstechende Unterschiede, aber unterm Strich sind dies drei vergleichbar günstige Produkte, die mehr oder weniger das Gleiche leisten. Die R9 280 und ihre teurere Schwester, die 280X, haben einen entscheidenden Vorteil: 3 GB RAM gegenüber den nur 2GB der GTX 960 und R9 285.

Da die PlayStation 4 und Xbox One sich immer weiter verbreiten, schaffen Entwickler Spiele, die das meiste aus deren großen Speicherreserven herausholen. In der Vergangenheit waren 2 GB RAM für Grafikkarten ein Luxus. Mittlerweile empfehlen mehr und mehr Titel 3GB-GPUs. Für Mittelerde: Mordors Schatten gibt es sogar einen 6-GB-Patch mit Ultra-Texturen! Die meisten Spiele laufen noch recht bequem auf 2-GB-Karten, aber es steht zu erwarten, dass sich diese Situation recht schnell ändert.

Dazu sollte man vielleicht sagen, dass dies nicht bedeutet, dass ihr diese Spiele nicht spielen könntet, wenn ihr keine 3-GB-Karte habt. Es bedeutet einfach nur, dass ihr die Auflösung der Texturen herunterschrauben müsst. Den Unterschied seht ihr hier am Beispiel von Mordors Schatten.

PlayStation 4
Ultra Texturen (6 GB)
Hohe Texturen (3 GB)
Medium Texturen (2 GB)
Mittelerde: Mordors Schatten läuft auf allen GPUs auf dieser Seite gut. Dennoch haben nur die Radeon R9 280/280X die nötigen 3 GB RAM, die nötig sind, um eine Texturqualität zu erreichen, die der PS4-Version ebenbürtig ist, ohne schwere Performance-Einbrüche zu verzeichnen. Die Ultra-Texturen sind auf Karten mit 6 GB RAM beschränkt. Der Zuwachs an Details ist in 1080p ehrlich gesagt allerdings nicht weltbewegend.
Ultra Texturen (6 GB)
Hohe Texturen (3 GB)
Medium Texturen (2 GB)
Mittelerde: Mordors Schatten läuft auf allen GPUs auf dieser Seite gut. Dennoch haben nur die Radeon R9 280/280X die nötigen 3 GB RAM, die nötig sind, um eine Texturqualität zu erreichen, die der PS4-Version ebenbürtig ist, ohne schwere Performance-Einbrüche zu verzeichnen. Die Ultra-Texturen sind auf Karten mit 6 GB RAM beschränkt. Der Zuwachs an Details ist in 1080p ehrlich gesagt allerdings nicht weltbewegend.
Ultra Texturen (6 GB)
Hohe Texturen (3 GB)
Medium Texturen (2 GB)
Mittelerde: Mordors Schatten läuft auf allen GPUs auf dieser Seite gut. Dennoch haben nur die Radeon R9 280/280X die nötigen 3 GB RAM, die nötig sind, um eine Texturqualität zu erreichen, die der PS4-Version ebenbürtig ist, ohne schwere Performance-Einbrüche zu verzeichnen. Die Ultra-Texturen sind auf Karten mit 6 GB RAM beschränkt. Der Zuwachs an Details ist in 1080p ehrlich gesagt allerdings nicht weltbewegend.
Ultra Texturen (6 GB)
Hohe Texturen (3 GB)
Medium Texturen (2 GB)
Mittelerde: Mordors Schatten läuft auf allen GPUs auf dieser Seite gut. Dennoch haben nur die Radeon R9 280/280X die nötigen 3 GB RAM, die nötig sind, um eine Texturqualität zu erreichen, die der PS4-Version ebenbürtig ist, ohne schwere Performance-Einbrüche zu verzeichnen. Die Ultra-Texturen sind auf Karten mit 6 GB RAM beschränkt. Der Zuwachs an Details ist in 1080p ehrlich gesagt allerdings nicht weltbewegend.

Durch die 3 GB RAM der Radeon R9 280 ist sie nicht nur die günstigste Karte dieses Preissegments, sie ist auch die zukunftssicherste. Gleichermaßen ist die gebotene Performance zu diesem Preis einfach bemerkenswert. Aber es gibt auch andere Variablen, die es zu berücksichtigen gilt. Die CPU in eurem System. In unseren Tests nutzen wir übertaktete Core-i7-Prozessoren, um die GPUs auf ihr Maximum abzuklopfen. Allerdings besteht die recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass PC-Spieler, die eine GPU dieser Preisklasse kaufen, eben nicht den absolut besten Prozessor besitzen. Das hat auf die Kaufentscheidung einen großen Einfluss.

Der Core i5 ist unter PC-Spielern am verbreitetsten und wenn ihr einen von dieser Sorte habt (oder etwas Besseres), empfehlen wir tatsächlich die R9 280. Wenn ihr aber einen weniger leistungsstarken Core i3 besitzt, ist auf AMD-Karten mit bemerkbaren Slowdowns in der Performance zu rechnen. Diese fallen auf Nvidia-Karten sehr viel weniger spürbar aus. Das wird besonders in Call of Duty: Advanced Warfare und Ubisofts The Crew deutlich, doch auch in anderen Titeln konnten wir dies beobachten.

Die untere Galerie führt einige der Probleme auf, denen wir während unserer Tests begegneten. Wir übermittelten unsere Erkenntnisse an AMD und hoffen, dass die Firma diese Probleme behebt. Dieses Phänomen bedarf weiterer Nachforschungen, aber wir schätzen, dass es das Software-Element der Grafikkarte ist - der Treiber -, der auf Nvidia-Karten einfach effektiver arbeitet als sein AMD-Gegenstück, was in bestimmten Spielen zu besseren Leistungen führt.

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Richard Leadbetter Avatar
Richard Leadbetter: Rich has been a games journalist since the days of 16-bit and specialises in technical analysis. He's commonly known around Eurogamer as the Blacksmith of the Future.
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