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Dishonored (PC)

Ob Ego-Sicht oder Third-Person, Solo- oder Multiplayer: das sind die Shooter, die ihr aktuell spielen müsst!

Entwickler: Arkane Studios

Publisher: Bethesda Softworks

Erschienen am: 12. Oktober 2012

Auch erhältlich für: PlayStation 3, Xbox 360

Dishonored in einem Satz: Ein anspruchsvoller Action-Schleicher in einem Universum, in dem Walöl, nicht Erdöl, die wichtigste Energiequelle darstellt.

Worum geht es in so ungefähr: Hier wird zugegebenermaßen weniger geschossen als woanders, dennoch gehört Dishonored im weitesten Sinne in diese Kategorie. Ihr seid Corvo, die "Leibwache und noch ein bisschen mehr" von Dunwalls Kaiserin Jessamine Kaldwin. Als ihr dabei versagt, einen Anschlag auf ihr Leben und die Entführung ihrer Tochter Emily zu vereiteln, hängt man euch den Mord an und entehrt euch. Ihr brecht aus und versucht, die Verschwörung zu Tage zu fördern, die der Kaiserin das Leben und euch euren Ruf kostete. So weit, so standard in Sachen Videospiele. Wie das Spiel euch in seinen Missionen aber die Wahlfreiheit gibt, sie zu lösen, das kennt man sonst nur in Meisterwerken wie Deus Ex. Ungezählte Wege, in das Zimmer des Zieles zu kommen - und unzählige Wege, den ehrlosen Verschwörer aus dem Weg zu räumen - harren der Entdeckung. Ihr könnt auch jedes Ziel ohne tödliche Gewalt aus dem Weg neutralisieren, zum Beispiel, indem ihr sie diskreditiert.

Wer es rabiater mag, findet eine Reihe unglaublich befriedigender tödlicher Skills, etwa wenn er einem Feind eine Horde hungriger Ratten auf den Hals hetzt, die nur ein Skelett von ihm übrig lassen. Insgesamt wird viel Beobachtungsgabe und Erkundungstalent von euch verlangt. Geht taktisch vor und reagiert im rechten Moment mit der richtigen Fähigkeit, und ihr kommt euch vor wie der coolste Steampunk-Ninja.

Was zeichnet das Spiel aus: Eben die tolle Mischung aus Taktik und Geschick: Die vielseitigen Möglichkeiten, seine Ziele zu erreichen, fordern neben Geduld und Aufmerksamkeit auch immer eine möglichst geschickte Durchführung. Es ist ein wunderschöner Spagat, den Arkane hier in seinem Design hingelegt hat. Außerdem ist vor allem die Welt blendend in Szene gesetzt. Technisch gesehen mag das Gebotene nicht beeindrucken, aber die Gestaltung und der leichte Wasserfarben-Look entschädigen dafür in vollem Umfang. Dunwall ist eine Mischung aus dem viktorianischen London und dem schottischen Edinburgh, mit einer gewaltigen Schippe verquerer Fantasy. So etwas hat man noch nie gesehen - vor allem, wenn im Hafen ein riesiger Walfänger ankert, der seine 30 Meter lange, traurige Beute wie in einer tödlichen Hängematte umschlungen hält, steht einem schon mal der Mund offen. Es ist im besten Sinne eigenwillig. Man erkennt gut die Handschrift von Viktor Antonov, der damals bereits Half-Life 2s City 17 getaltete.

Was ärgert einen vielleicht doch: Man erfährt leider viel weniger über diese Welt, als man es sich gewünscht hätte. Zu fixiert ist das Spiel auf Corvos simple Rachegeschichte und die Abfolge von Missionen, dass das einzigartige Szenario Dunwalls beinahe zu einer hüschen Kulisse verkommt. In Deus Ex erfuhr man deutlich mehr über die Lage seiner Welt und die Figuren, die sich in ihr bewegten. Hier hingegen bleiben allenfalls eine Menge hübsch abwechslungsreicher und gut aussehender Missionen hängen. Dazu passt auch, dass das Ende leider hinter seinen erzählerischen Möglichkeiten zurückbleibt.

Welche Edition lohnt sich: Ganz eindeutig die Game of the Year Edition. Denn die enthält neben dem exzellenten Hauptspiel auch die herunterladbaren Inhalte Dunwall City Trials, The Knife of Dunwall, The Brigmore Witches and Void Walker's Arsenal. Besonders Knife of Dunwall und The Brigmore Witches sind die Anschaffung mehr als wert, erlebt ihr sie doch aus der Perspektive von Corvos Widersacher Daud.

Der coolste Moment in Dishonored: Wenn man das erste Mal das Blinzeln benutzt, eine Fähigkeit, mit der ihr euch über kurze Distanzen hinweg teleporiert. Es ist fast ein berauschendes Gefühl, diese Fertigkeit zu meistern, sich blitzschnell nach einem fatalen Schlag aus der Affaire zu ziehen und aus sicherer Perspektive auf weitere Beute zu lauern. Eine der besten Fortbewegungsarten der Videospiele-Geschichte.

Eine Sache, die man nicht wissen muss: Unter anderem sprachen die Hollywoodstars Susan Sarandon, Brad Dourif, Carrie Fisher, Michael Madsen, Lena Headey, und Chloë Grace Moretz Rollen in Dishonored.

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