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Grand Theft Auto - vom Pixelbrei zur Popkultur

10 Jahre im Rückblick

Grand Theft Auto: Vice City

  • Entwickler: Rockstar North
  • Release: 2002
  • Systeme: Playstation 2. Später PC, Xbox
  • Erweiterungen: keine

GTA: Vice City ging noch einen Schritt weiter. Pastellfarbene Anzüge, üppige Sonnenuntergänge und allgegenwärtiges Neonlicht versetzen Euch in die bunte Welt der 80er-Jahre und erzeugen eine authentische Atmosphäre. Dazu gehört auch der lizenzierte Soundtrack, der ausschließlich zur Epoche passende Musik mit Künstlern wie Blondie, Ratt oder sogar Nena bietet.

Die Verbesserungen gegenüber GTA III liegen eher im Detail. So greift Antiheld Tommy Vercetti mitunter auf Motorräder zurück, die noch mehr Varianz für haarsträubende Stunts und hektische Getaways bieten. Zum ersten Mal bestand auch die Möglichkeit, einen Helicopter zu kapern. Aus der Luft kann man die Größe der Spielwelt auf sich wirken lassen, auch wenn die Weitsicht leider nicht berauschend ist und gerade hier die zahlreichen Pop-Ups auffallen.

So sehr die GTA-Serie ihre Stärken im Laufe der Zeit immer besser herausgestellt hat, so wenig ist es ihr gelungen, manche Mankos abzustellen. Mittlerweile akzeptieren die meisten Fans diese negativen Nebenerscheinungen wie alte Bekannte, die irgendwann mal auf der Couch übernachtet haben und seitdem nicht mehr gehen wollen. Zielsystem, Animationen, schwankender Schwierigkeitsgrad... - Kritikpunkte finden sich in jedem GTA zu Genüge. Doch davon lässt sich der Spieler nicht abschrecken, wenn die positiven Punkte so überwiegen.

Ein neues Feature ist der Erwerb von zahlreichen Immobilien, die zwar einen stattlichen Betrag der hart ergaunerten Kohle fordern, nach dem Kauf aber auch regelmäßige Einnahmen abwerfen. So steigt der Handlanger Vercetti nach und nach in bester Tony-Montana-Manier (Euer Hauptquartier erinnert daher auch stark an Pacinos Domizil in "Scarface") zum Big Boss auf, der am Ende die ganze Stadt kontrolliert. Was den allgemeinen Style angeht, ist Vice City für viele Fans das beste GTA. Mit schickem Outfit und glänzendem Sportwagen über die nächtliche, neongeflutete Strandpromenade zu cruisen, ist auch einfach verdammt cool.

Weniger cool waren die verschiedenen Proteste gegen angebliche Diskriminierung, mit denen sich der Publisher in Amerika konfrontiert sah. Man bediene nur Klischees und stelle andere Volkgruppen ausschließlich als Verbrecher dar, so der Vorwurf. Ein Bund von in den USA lebenden Haitianern forderte gar, sämtliche Haitianer-feindlichen Elemente aus dem Spiel zu verbannen.

Grand Theft Auto: San Andreas

  • Entwickler: Rockstar North
  • Release: 2004
  • Systeme: Playstation 2. Später PC, Xbox
  • Erweiterungen: keine

Der Druck auf Rockstar, mit dem nächsten Teil erneut eine Steigerung zu bieten, war nun natürlich enorm. Doch GTA: San Andreas, erschienen im Oktober 2004, gelang es tatsächlich, noch einen drauf zusetzen - zumindest was den Umfang angeht, denn San Andreas ist ein kompletter Bundesstaat. Somit agiert Ihr nicht nur in den Metropolen Los Santos, San Fierro und Las Venturas, sondern erkundet auch raue Wüstenlandschaften, dichte Waldgebiete und idyllische Redneck-Dörfer.

Das Setting im Hip-Hop/Gangster-Milieu der frühen 90er-Jahre war dagegen nicht Jedermann Geschmack und spaltete die Fangemeinde. Dabei beschäftigte sich im Grunde nur ein Teil des Spiels mit dieser Thematik und verwies dabei gelungen auf Szene-Kultfilme wie „Boyz N the Hood“ oder „Blood in, Blood out“. In späteren Spielstunden trifft Hauptcharakter C.J. auf Hippies, klaut Jets für Geheimagenten, besucht die Area 51 und räumt ein Casino leer. Für genügend Abwechslung vom harten Ghetto-Alltag ist also gesorgt, auch wenn es zwischendurch immer mal vorkommen kann, dass C.J. und seine Gang ein feindliches Viertel erobern wollen oder die eigenen Gebiete verteidigen müssen.