Assassin's Creed
'Ich finde es falsch, wenn der Spieler Zivilisten tötet.'
Ja, man spielt die ganze Zeit Altair in der Zeit des dritten Kreuzzugs, der versucht, erlöst zu werden. Das ist auch der Grund, warum man immer wieder seinen Mentor besucht, der einem Aufträge erteilt. Dies gehört zu Altairs Aufgabe, von seinen Sündern erlöst zu werden. Wegen einer bösen Tat, die er am Anfang begannen hat, wurde er in der Assassinen-Hierarchie zurückgestuft. Er ist wieder ein Anfänger und muss sich abermals zum Meister meucheln.
Altair hat keinen Schimmer davon. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Erst einmal wollten wir selbst den Schwierigkeitsgrad bestimmen. Außerdem hätte jeder Schwierigkeitsgrad das Testing verdoppelt und es gibt wirklich extrem viele Elemente zu testen. Deswegen haben wir uns auf einen beschränkt. Aber wenn man als Spieler mehr und mehr Unter-Missionen löst, wird das Spiel immer leichter. Wenn man dagegen einfach nur strikt durchrennt, wird es sehr schwierig. Der gespielte Level entspricht dem dritten Attentat, die ersten beiden sind deutlich einfacher.
Erst einmal ist es kein Rollenspiel. Es ist ein Actionspiel, bei dem man die Aufgaben in beliebiger Reihenfolge lösen kann und eine enorme Freiheit besitzt. Trotzdem ist es nun mal ein Actionspiel. Zu Beginn ist man ein Rang 9 Master-Assassine mit allen Waffen und Bewegungen. Nach dem vorhin beschriebenen Zwischenfall wird man zurückgestuft und besitzt nur noch eine Waffe. Auch einige Bewegungen sind wegen mangelhafter Ausrüstung nicht mehr nutzbar. Doch man erarbeitet sie sich im Laufe der Zeit langsam wieder zurück.
In dem Abschnitt, den wir zur Verfügung gestellt haben, ist man ein Rang 4 beziehungsweise Rang 5 Assassine. Bis zum Rang 9 bekommt man vom Mentor stärkere Waffen und mehr Wurfmesser. Auf Stufe 1 hat man zum Beispiel gar keine Wurfmesser.
Es ist lustigerweise wirklich eine Verbeugung vor Metroid Prime. Zusätzlich wollen wir zu Beginn dem Spieler einen Einblick geben, was er später von dem Spiel erwarten kann. Dadurch muss man nicht mit wenigen Fähigkeiten anfangen, sondern kann das Spiel spektakulär starten. Außerdem ist Altair kein junger Assassine. Ich hatte anfangs ein enormes Problem zu erklären, warum er einen so niedrigen Rang bekleidet und keine Waffen besitzt. Ich musste erklären, warum das so ist und dann bot sich die Idee von Metroid Prime einfach an. Dadurch war es einfach zu erklären, dass er zwar Mitte 20 ist, aber durch einen Fehler seinen Meisterrang verloren hat. Euer Mentor schickt euch deshalb auf einen Weg der Erlösung, bei dem er die Ziele aussucht. Und für jeden Auftragsmord bekommt man dann einen Teil seiner Ausrüstung wieder zurück.
Der Titel heißt nun mal Assassins Creed und der Spieler ist ein Attentäter. Deswegen darf er nicht herum rennen und jeden töten. Ich wollte kein Massenmörder-Spiel machen. Ich finde es falsch, wenn der Spieler Zivilisten tötet. Er kann das natürlich, wir blockieren diese Möglichkeit nicht, aber wir bestrafen ihn dafür. Wenn man zu viele Zivilisten tötet, heißt es Game Over. Denn das ist nicht das, was ein Assassine tut. Ich habe eben moralische Werte, die ich in diesem Spiel forcieren möchte.
Das Spiel soll eine Deutung haben und die liegt nicht darin, jeden Zivilisten zu töten. Mein Skript-Autor und ich hatten viele Diskussionen darüber, wie wir das vermitteln wollen. So wirft jedes Attentat die Frage auf, wer hier wirklich der Bösewicht ist. Ist der Mensch, den ich gerade getötet habe, wirklich so böse? Und was ist dann Altair? Es soll ein Konflikt aus dem Beruf und der moralischen Bedeutung dahinter entstehen. Ist nicht vielleicht Altair der Böse? Diese Frage soll bei all dem Töten aufgeworfen werden.