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Interview: Peter Moore über Preis, Defekte...

'Wir werden siegen'

EurogamerSind die Herstellungskosten der 360 seit dem Start stark gefallen?
Peter Moore

Ich weiß nicht wie stark – Ich weiß nicht die genauen Kosten, aber wir sprechen immer wieder mit unseren Zulieferern – es sind 1700 Teile in der Xbox 360 und sie kommen von einer großen Anzahl von verschiedenen Zulieferern, wenn man dann einen bestimmten Umfang erreicht, den wir inzwischen mit unserer Marktposition erreicht haben, beginnt man Geld zu verdienen. Wir gehen da besser nicht ins Detail, aber wenn man bessere Preise bekommt, fallen eben die Herstellungskosten und man verdient daran.

Es ist aber nicht so, dass es dich am Anfang 500 US-Dollar kostet und dann den nächsten Monat nur noch 250. Es ist ein stetiges Absinken der Kosten über Jahre und wird von Ingenieuren mit eingeplant, die viel schlauer sind als ich. Sie müssen herausfinden, wie man am besten mit den Zulieferern zusammenarbeitet, wie man die Konsole effizienter zusammenbaut und wie man die Zeiten in den Fabriken verkürzt. Natürlich versuchen sie genau wie ihre Kollegen bei Sony und Nintendo mit der Zeit auch die Kosten zu reduzieren, was man dann früher oder später an den Kunden weiterreichen kann.

EurogamerGibt es Pläne vor Weihnachten noch den Endkundenpreis der Xbox 360 zu reduzieren oder wird der Preis bis zum nächsten Jahr stabil bleiben?
Peter Moore

Wir wollen jetzt keine Preis-Ankündigungen machen. Wir fühlen uns gerade fantastisch in unserer Haut.

EurogamerWird dieses Gefühl bis zum Ende des Jahres anhalten?
Peter Moore

Weiß ich nicht nicht. Ihr kennt uns. Das ist eine Aussage, die ich heute treffen kann und ihr müsst darauf reagieren. Das Gute daran ist, das unser gutes Gefühl einen stabilen Preis garantiert hat und die Kunden trotzdem einen guten Deal für ihr Geld bekommen haben. Da wir die Kosten weiter reduzieren, sind wir auf mit der Zeit in einer Position, wo wir die Kosten-Reduktion auch an unsere Kunden weitergeben können. Aber es gibt noch keine Pläne oder Ankündigungen.

EurogamerWas ist mit dem gesunkenen PS3 Preis? Denken Sie, dass die 100 US-Dollar reichen werden, um die Verkäufe anzukurbeln?
Peter Moore

Interessanterweise sehe ich da keine Preisreduzierung und so wie ich das sehe steht da immer noch 499 und 599.

Moore behauptet, dass die PS3-Preisreduzierung gar keine ist.
EurogamerEs ist 499 für die 60GB-Version und 599 für 80GB-Version.
Peter Moore

Also haben sie mehr Wert zum gleichen Preis abgeliefert. Was für mich keine echte Preisreduktion ist. Ich möchte nicht pingelig sein, aber bei Preisreduktion dachte ich an 399. Wenn ich Preisreduktion lese, dann erwarte ich auch eine echte und nicht nur mehr Wert in Form von mehr Speicherplatz zum alten Preis. Sonst möchte ich dazu keinen Kommentar abgeben – wir müssen abwarten und schauen. Ich weiß das Nintendos Georg Harrison gesagt hat, dass es nicht ausreichen wird, aber das werden die Kunden entscheiden. Und so weit ich weiß, hat Sony's Jack Tretton gesagt, dass sich die Preise über das Wochenende verdoppelt haben.

Meine Meinung zählt hier nicht. Sie müssen sehen, ob sie ihre Verkäufe über die 20.000 pro Woche anheben können. Wenn sie 20 Prozent schaffen, dann sind das nur 24.000. Nur wenn sie die Verkäufe verdoppeln oder verdreifachen können, enden sie dort, wo sie sein müssten. Und ich bin mir nicht sicher, ob es ausreicht nur eine größere Festplatte einzubauen, um die Verkäufe zu verdreifachen. Außerdem weiß man nicht, was in Europa passiert, denn dazu gab es noch keine Ankündigung.

EurogamerWarum habt Ihr noch nicht den Preis der Elite in Europa genannt?
Peter Moore

Naja, die Elite kostet hier 479 US-Dollar. In naher Zukunft wird unser europäisches Team den Preis für Europa bekannt geben, wann steht noch nicht fest.

EurogamerLassen sie uns wieder über Zahlen sprechen. Der einzige Platz, wo Sony mehr verkauft ist Japan.
Peter Moore

Denkt man im ersten Moment – leider werden sie auch dort geschlagen, also was ist wichtiger, das Sony uns in Japan schlägt oder das Nintendo dort sechsmal mehr verkauft?

Blue Dragon – ein japanisches Rollenspiel, aber nicht die Antwort auf Microsofts Probleme in Japan.
EurogamerSicher, aber der Punkt ist doch, dass zwar auch die erste Xbox nicht gut in Japan funktionierte, aber das Microsoft nun gesagt hat, sie wollen alles besser machen und mit Leuten wie Sakaguchi zusammen arbeiten und das soll nur für 3.000 Konsolen pro Woche reichen?
Peter Moore

Ja, wir verkaufen nur 3.000, meistens...Als wir vor ein paar Wochen Eternal Sonata veröffentlicht haben, waren es 7.000. Aber ja, die Zahlen sind so wie sie sind und es ist nur ein Rinnsal.

Ich denke, die wichtigere Unterhaltung über Japan - und ich versuche hier auf den Punkt zu kommen – bzw. habe ich schon letzte Nacht versucht, auf den Punkt zu kommen – ist, dass wenn man nur die Verkaufszahlen sieht, man die komplizierte Beziehung, mit der ich bei den 60 bis 70 Malen, die ich in den letzten 6 oder 7 Jahren in Japan war, umzugehen hatte, nicht versteht. Wir haben es jetzt geschafft, ein Teil der Hersteller-Infrastruktur von Japan zu werden.

Als einfachstes Beispiel nehme ich mal Capcom – wir trafen uns mit Inafune-san vor 3 ½ Jahren und erklärten ihnen unsere Vision von der Xbox 360 auf eine offene Art und Weise, die unsere Mitbewerber nicht zu bieten haben, weil sie sich normalerweise nicht mit Publishern zusammen setzen. Inafune-san glaubte an unsere Vision und sorgte dafür, das Capcom für zwei Exklusiv-Projekte – Dead Rising und Lost Planet – grünes Licht gab. Beide verkauften sich Millionen-fach und Capcom erwähnte sogar in ihrem Jahres-Bericht, dass die guten Zahlen auch mit diesen Verkäufen zusammen hingen.

Der Umstand, dass inzwischen jeder Hersteller in Japan auch Spiele für die Xbox 360 produziert, ist ein Ergebnis dieses langen Prozesses, mit dem wir uns den Respekt der Japaner erworben haben. Wenn man dort ist, geht es nur um Ansehen, Ehre und Respekt. Sie respektieren, dass wir im japanischen Markt Fuß fassen. Und sie respektieren, dass wir unserem eigenen Markt führen. Insgesamt haben sie sich eine weltoffenere Sicht angeeignet. Es wäre einfach für mich zu sagen, „wisst ihr was, wir machen einfach keine Geschäfte mehr in Japan – es geht einfach nicht, sie mögen keine Amerikaner, sie sind loyal zu japanischen Firmen und sie mögen keine ausländischen Spiele – aber was für eine Ausrede ich auch wählen würde, es wäre nicht aufrichtig gegenüber den Japanern.

Auch Sakaguchi-san war begeistert – Blue Dragon wird hier in den USA veröffentlicht und ich denke, die Leute werden Blue Dragon lieben und Lost Odyssey wird fantastisch. Also machen wir in Japan Investitionen, die sich auf der ganzen Welt auszahlen. Japan ist viel komplexer als die Zahlen der Famitsu, die besagen, wir verkaufen nur 3.000 Stück pro Woche. Und ich habe so viel Zeit mit Meetings und Flügen verbracht, weil es immer noch die Wiege der Videospielkultur ist. Und dort werden immer noch die besten Spiele gemacht.

Viel wichtiger ist aber, dass wir ihnen klar machen, dass wir in 37 Ländern arbeiten und nicht nur in einem, und wir machen eben unser Geschäft. Wir vertreten zum Beispiel in Europa eine ganze Menge japanische Publisher. Wir haben das seit Jahren für Tecmo gemacht und waren damit sehr erfolgreich – Ich denke da an die Zeit des ersten Dead or Alive, wo wir einen sehr guten Job beim Vertrieb gemacht haben und man wird noch mehr von uns sehen, weil sie uns vertrauen. Wir machen unsere Arbeit so gut, dass wir von der Dead or Alive-Serie schon Millionen verkauft haben.

Unser japanisches Team und das ganze Second-Party-Team allgemein machen ihre Arbeit gut - wir wissen, wie wir die Spiele vertreiben müssen, deswegen haben wir eine tiefe und komplexe Beziehung und wenn ich versuchen würde, nun Japan zu erklären...wir haben einfach so viel Zeit dort investiert. Ich hab einen großen Respekt gegenüber den Menschen und ich denke, sie haben auch einen großen Respekt für uns. Sie mögen den Umstand, dass wir dort hingehen, in Konkurrenz treten und alles versuchen.