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PES 2011s Jon Murphy

"2011 ist der Beginn unseres Aufstieges"

Es ist immer schwierig, auf einer Messe ein paar ruhige Minuten mit jemandem zu bekommen, den man gerne mit seinen brennendsten Fragen eindecken möchte. Vor allem, wenn man sich einen dreißigminütigen Meeting-Slot mit einem halben Dutzend anderer Journalisten teilen muss. Wir haben es trotzdem versucht und wollen euch die Antworten von Konamis Jon Murphy hinsichtlich des aktuellen Standes der Dinge in Sachen Pro Evolution Soccer nicht vorenthalten.

Der sympathische Brite ist der europäische Produktmanager des Titels, PES-Projektleiter und reagiert auch auf unbequeme Fragen gelassen, beinahe einsichtig. Großartigen Grund, sich in die Defensive gedrängt zu fühlen, hat er ohnehin nicht. Die hinter verschlossenen Türen im Business-Bereich angespielte, beinahe finale Fassung des Spiels (die im Besucher-Bereich der gamescom nicht zugegen war), machte einen ausgezeichneten Eindruck, insbesondere was Animationen und Spielgefühl anging.

Lest im Folgenden, was Murphy über die letztjährige Ausgabe, die Meister-Liga-Online sowie den ewigen Kampf der Fußballspiele zu sagen hat. Ergänzend dazu lege ich euch unseren aktuellen Erfahrungsbericht mit der letzten Preview-Fassung von PES 2011 ans Herz.

EurogamerGehen wir gleich ans Eingemachte: Wie denkst du rückblickend über die 2010er Ausgabe von PES? Damals wurde großes Aufhebens darum gemacht, dass PES 2010 das Spiel der großen Umwälzungen sein sollte...
Jon Murphy

Ich glaube nicht, dass wir es zu der Zeit als „das große, neue Ding“ betrachtet haben. Ich glaube, zu der Zeit sahen wir es eher als den Start des Reboots. Und ich glaube, das war es auch: Der Beginn des Neustarts. PES 2010 hat Wegweiser aufgestellt, die die Richtung aufzeigten, in die wir uns bewegen wollten. Das Team hat Ideen gesammelt, um PES auf den Next-Generation-Maschinen, die sie nie so richtig in den Griff bekommen haben, in neue Richtungen zu bewegen.

Wir haben immer gehofft und gehofft, dass die Änderungen, die wir vorgenommen haben, genug sein würden, um die Wünsche zu befriedigen, die unsere Fans zu der Zeit hatten. Dieses Jahr bin ich sehr zuversichtlich, dass es… nun es ist vermutlich nicht das ultimative PES… ich hoffe sogar, dass es das nicht ist, damit wir immer noch besser und besser werden können, was das Gameplay angeht. Aber ich glaube, dieses Jahr sehen die Leute, dass wir massive Änderungen in die richtige Richtung vorgenommen haben. Anders als beim Beginn des Reboots, als wir versuchten, das Spiel wieder in den Griff zu bekommen, ist dies hier eine Absichtsbekundung für die Zukunft.

EurogamerDie Drehungen der Spieler sind dieses Mal schon sehr viel näher an den 360-Grad als im letzten Jahr, da sind wirklich schon sehr feine Bewegungen machbar. Ich frage mich allerdings, warum die Beschleunigung der Spieler immer noch nicht analog funktioniert? Das ist das letzte Bisschen Befremdung, das ich bei der Steuerung mit dem Stick empfinde.
Jon Murphy

Ich glaube, das sind die letzten Auswüchse der Probleme, die das Team beim Wechsel vom Steuerkreuz auf den Analog-Stick hatte. Sobald die PES-Spieler wirklich komplett den Analog-Stick akzeptiert haben, werden wir mehr und mehr dieser Funktionen in PES sehen. Eine andere Sache ist, dass wir eine Menge Änderungen dieses Jahr vorgenommen haben.

Ich denke, das Team hat die Sorge, dass sich das Spiel nicht mehr wie ein PES anfühlt, wenn sie in einer Version mehr und mehr und mehr verändern. Viele Leute spielen übrigens noch mit dem D-Pad. Aber ich bin da einer Meinung mit dir. Ich glaube, mit dieser Version bekommen wir alle rüber auf den Analog-Stick und können dann anfangen, noch mehr Features darauf zuzuschneiden.

EurogamerWas ich bisher gespielt habe, war mir ehrlich gesagt etwas zu leicht. Ich habe den Großteil der Spiele gewonnen, den Rest meistens wenigstens nicht verloren, und die, die ich verlor, hatte ich zumindest klar dominiert. Wird sich das bis zur Veröffentlichung noch ändern?
Jon Murphy

Traditionell denkt man bei frühen Versionen PES „Ich bin ein verdammter GOTT in diesem Spiel“. Das liegt daran, dass Seabass sich das Tweaken bestimmter Bereiche bis zum Schluss aufhebt. Der Schwierigkeitsgrad verändert sich bis haargenau vor der Veröffentlichung. Ich habe das in den letzten beiden Jahren genauso empfunden wie du, habe im Preview-Build viel Meister-Liga gespielt und war absolut großartig. Und dann kam die Vollversion und jedes einzelne Spiel war ein einziger Kampf. Ein abschließendes Urteil würde ich mir also bis zur fertigen Version aufheben, denn das passiert eigentlich in jedem Jahr.