Prince of Persia
Christophe Guyot über CoOp, Elika und den Krallenhandschuh
Jede Serie besitzt eine Halbwertszeit, die sich nicht unendlich verlängern lässt. Ob Tomb Raider, Splinter Cell oder Rainbow Six, es gibt immer wieder Momente, in denen die Entwickler einen neuen Weg beschreiten müssen, um den Titel aus einer Krise zu holen. Manchmal, wie beim Beispiel Tomb Raider Legend, ist sogar ein neues Studio erforderlich, um mit frischem Elan und einem ungetrübtem Blick auf die Tugenden einen Neustart zu wagen.
Ein Weg, den Ubisoft nun mit der Prince of Persia-Reihe beschreiten möchte. Dank unverbrauchtem Ansatz, neuem Comic-Grafikstil und frischem Entwicklerblut soll der Prinz wieder für Innovationen sorgen. Kein ausgelutschtes Geschnetzel mit abgegriffener Story, sondern ein komplett neuer Weg, den man gleich auf den ersten Blick erkennt. Nachdem die Verkaufszahlen des letzten Teils recht mager ausfielen, soll die neue Ausrichtung dem Helden aus Tausend und einer Nacht wieder zur Bedeutung verhelfen.
Der Prinz ist diesmal nicht von Anfang an ein Edelmann. Der Held ist viel mehr ein Halunke á la Aragon, Han Solo oder Sindbad, der sich leidlich durch das Leben schlägt, bis eine dramatische Wendung ihn in die Geschichte hineinzieht – inspiriert durch orientalische Mythen. Ein alter, zerstörerischer Gott namens Ahriman schickt sich an, von seinem langen Schlaf zu erwachen. Mit seiner drohenden Befreiung breitet sich eine Pest aus, die das Land zu vernichten droht.
Der angehende Prinz erfährt, dass ihm die Aufgabe zufällt, diesen Prozess aufzuhalten und die Handlanger des dunklen Gottes zu erschlagen. Denn ist erst einmal einer der Korrumpierten getötet worden, hebt sich der Fluch von der Region und die Erweckung von Ahriman wird verzögert. An seiner Seite kämpft die junge Zauberin Elika, die ihn beim Kämpfen und Klettern unterstützt. Euer unsterblicher Sidekick ist helfende Hand, menschlicher Gegenpart und laufendes Tutorial in einem.
Passend zur Geschichte wird es diesmal nicht gegen Horden von Monstern gehen, sondern gegen die extrem starken Schergen, die jeden Kampf zu einer epischen Erfahrung machen. Mit Akrobatik, Kombos und der Hilfe von Elika soll jede Auseinandersetzung an Dramatik gewinnen und so das Spiel deutlich persönlicher machen. Die Gegner nutzen sogar die Umgebung, um dem Prinzen den Garaus zu machen. Da ist es hilfreich, dass der gute Mann einen Klauenhandschuh besitzt, der ihm beim Klettern und Kämpfen einen echten Vorteil verschafft.
Vom Spiel zeigte man es bis auf einen vorgerenderten Trailer noch nichts. Dafür durften wir auf den Ubidays Creative Director Christophe Guyot mit Fragen löchern, um herauszufinden, warum es denn nun keinen CoOp-Modus gibt und was denn nun das Besondere an dem Sidekick sein wird. Eine ausführliche Vorschau folgt spätestens zur E3, wo das Spiel erstmal in Bewegung gezeigt wird. Viel Spaß!
Das ist eine gute Frage. Zuerst einmal hatten wir die starken Grundlagen von Prince of Persia, also das Klettern und das Kampfsystem. Deswegen wollten wir diesmal etwas persönlicheres schaffen. Also viel Charakterdrama, um den Spieler direkt anzusprechen.
Aus diesem Grund haben wir einen Supportcharakter eingebaut. Elika, die dem Prinz folgt und ihm bei seinen Aufgaben zur Seite steht. Das hilft uns, den Charakter zu etablieren, während der Spieler der Geschichte folgt. Sie ist die ganze Zeit da und nicht nur in den Zwischensequenzen. So können wir ihre Beziehung vertiefen.
Bisher war der Prinz recht stumm und alleine unterwegs, nun bekommt er einen Partner und kann im Zusammenspiel an Tiefe gewinnen. Außerdem wollen wir eine Verbindung zwischen dem Spieler und Elika herstellen. Sie soll ihn unterstützen, ihm beim Kämpfen und beim Klettern helfen. Man kann sie nicht kontrollieren, aber sie jederzeit um Hilfe bitten. So löst sie zusammen mit dem Prinz in Gefechten Ketten-Kombos aus. Man greift zum Beispiel mit den normalen Knöpfen an und drückt dann den Elika-Knopf, um sie in die Sequenz mit einzubeziehen.