Tanja meets Ross
"Es kann gar nicht blutig genug sein"
Oh ja, da gab es diese eine Stelle in Resident Evil 4, in der man gegen einen...hm, so ein ganz großes Monster antritt. Ogre heißt das auf Englisch. Er kommt rein und man muss ihn mit dem Hund zusammen vernichten. Der Hund hilft einem, währenddessen Energie aufzubauen. Sehr spannend. Und dann gab es noch eine Seilbahngeschichte, in der man sich eine halbe Stunde durchkämpft und gar nicht speichern kann.
Am Ende der Fahrt hat man gar keine Energie mehr, keine Power. Du bist fast tot, weil Du gegen so viele Feinde gekämpft hast. Und dann steigst Du aus der Seilbahn und siehst ein riesiges, bewaffnetes Monster. Man hat kaum eine Chance. Diesen Abschnitt musste ich mit Sicherheit 18 oder 19mal durchspielen, bis ich ihn im Griffe hatte. Das Problem war immer diese halbe Stunde davor ohne Abspeichern. Das hat mich echt fertig gemacht.
Ja, ich habe vor lauter Ärger den Controller durch die Luft geworfen. Das Schlimme ist, dass man solche Spiele immer spät abends spielt. Man kann dann auch nicht aufhören, spielt weiter und weiter. Und bevor man sich versieht, ist es 6 Uhr morgens. Paul kam runter und meinte nur, „Hey, was machst Du denn? Warum schreist Du hier so rum?“. Ich habe wirklich alle Schimpfwörter benutzt, die ich kannte, so wütend war ich über diese Stelle.
Für mich muss ein Spiel immer noch Herausforderung bieten. Es sollte aber trotzdem einen Schwierigkeitsgrad bereithalten, der es leichter macht. Einige Sequenzen in Spielen sind wirklich sehr hart, da bin ich dann dankbar, wenn ich zu einem leichteren Schwierigkeitsgrad wechseln kann. Manchmal macht mich ein Spiel auch so fertig, dass ich einfach nur noch durchkommen will, sehen will, was als nächstes passiert. Dann schalte ich auf Leicht. Bei den meisten Sachen nehme ich aber den mittleren oder harten Weg, und zwar von Anfang an, um herauszufinden, wie es eigentlich ist. Interessant ist, dass sich dadurch auch manche Szenen verändern. Beim schwersten Modus kämpft man gegen mehr Zombies, erlebt quasi eine völlig andere Geschichte.
Nö. Die Sims finde ich zwar gut, aber nach einer Weile wird das langweilig. Du hast alles mal gemacht, was Du machen könntest, die haben ja sogar Sexszenen eingebaut, was ich ganz lustig fand. Aber wenn Du meinen DVD-Raum sehen würdest...Von den Tausenden DVDs, die ich besitze, sind allein 900 Horror-Filme. So etwas wie Dawn of the Dead, The Descendent, The Cube, etc. Normale Filme wie Der Herr der Ringe und Harry Potter habe ich natürlich auch.
Es kann nicht blutig genug sein. Für mich sind das einfach Spiele, keine Realität. Solange man es spielt, ist man natürlich mittendrin, erlebt alles mit. Schaltet man die Konsole, den PC dann wieder aus, ist es wieder das normale Leben.
Ich glaube, wenn Du mich ehrlich fragst, Spiele sind der Grund, warum ich so bin, wie ich bin. Ich bin ein fröhlicher, ein glücklicher Mensch und mache gerne Faxen. Die Leute fragen mich öfters, „Wie kannst Du immer so sein?“ Nun, weil mir die Spiele die Möglichkeit bieten, meinen Ärger, meine Aggressionen rauszulassen.
Nein, das glaube ich nicht. Wenn ein Typ krank und verwirrt ist im Kopf, sicher, dann kann das schon passieren. Aber das könnte man wirklich über alles sagen. Sieh dir nur einmal die Filme an, die heute im Fernsehen und Kino laufen, die zeigen einem auch, was man machen kann. Wenn jemand so etwas machen will, dann braucht er keine Spiele. Er wird es einfach tun.
Ich kaufe viele Spiele in England, da wird nichts geschnitten. Und meist ist es erst nach der Veröffentlichung so, dass die Engländer sagen, „Ok, das ist ein bisschen zu arg, das ist zu viel“. In Deutschland bekomme ich es gar nicht so mit, was geschnitten oder verändert wurde. Ich denke also meistens gar nicht daran, dass es eine kürzere Version sein könnte.