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Venetica

"Wir wollen den Spieler immer überraschen, am besten positiv!"

Sehr geehrte Damen und Herren der Firma Deck 13,

hiermit möchte ich mich um einen Job in Ihrem Unternehmen bewerben. Als was? Egal. Ich mache alles. Warum? Nun, ich habe neulich im Rahmen eines Interviews ein paar Worte mit Ihrem Kreativ-Chef Jan Klose sprechen dürfen. Auf meine Frage, wer für die schnucklige Heldin des Action-Rollenspiels Venetica Modell gestanden habe, erhielt ich folgende Auskunft:

„Wir haben Fotos unserer weiblichen Mitarbeiter per Bildbearbeitungssoftware verschmolzen und so einen Mittelwert gebildet.“

Jetzt möchte ich bitte bei Deck 13 anfangen. Bitte! Wie gesagt, ich mache alles.

Mit freundlichen Grüßen
Harald Fränkel

Eurogamer Für Ankh, Herz des Osiris und Jack Keane gab's 2005, 2006 und 2007 jeweils den deutschen Entwicklerpreis. Ich wollte das nur erwähnen, damit Ihr ein bisschen mehr Erfolgsdruck spürt. Und? Hat's funktioniert?
Jan Klose

Einwandfrei. Bis eben waren wir eigentlich noch ganz relaxt. Jetzt aber springen links und rechts neben mir die Leute aus dem Fenster. Vielen Dank dafür!

Eurogamer Ein unverbrauchtes Hintergrundszenario wie Venedig bietet Chancen. Aber auch Risiken. Warum glaubst du, könnten Computerspieler sich – wenn sie sich nicht gerade in einer Nussschale vollträllern lassen wollen – für die Stadt im Wasser interessieren?
Ein wichtiger Kopf hinter dem Projekt Venetica: Jan Klose, Kreativ-Chef beim Frankfurter Entwickler Deck 13.
Jan Klose

Sie haben sogar ausgesprochenes Pech, wenn sie eine gemütliche Gondelfahrt erwarten, denn die Gondoliere in Venetica bilden einen düsteren Geheimbund und haben mit Singen nicht viel im Sinn. Venedig eignet sich hervorragend als Vorlage für ein spannendes Rollenspiel. Keine andere Stadt hat einen so geheimnisvollen Ruf und ist zudem auch noch so vielschichtig.

Es gibt Kanäle, die der Spieler durchschwimmen kann, es gibt verwinkelte Gassen, Brücken, jede Menge interessanter Häuser – der Spieler kann durch jede Tür treten, die er in der Stadt findet –, die Dächer bilden eine ganz eigene, gefährliche Welt … mutige Abenteurer können kaum mehr erwarten.

Zudem haben wir der Stadt eine weitere Schicht spendiert, die es im echten Venedig nicht gibt: Ein weit verzweigtes Netz von Katakomben, alten Kellern und unterirdischen Wasserwegen, bewohnt von grausamen Kreaturen, die sich in der lichtlosen Abgeschiedenheit zu unvorstellbarer Größe entwickeln konnten. Der Spieler kann jeden Winkel dieser Stadt sowie viele weitere Areale erkunden. Sie sind angefüllt mit Quests, Schätzen und unzähligen Überraschungen.

Eurogamer Ihr kommt aus dem Adventure-Genre. Muss ich als Adventure-Legastheniker fürchten, dass mir wegen der Rätsel in Venetica die Synapsen durchbrennen? Wie hoch ist der Puzzleanteil überhaupt?
Jan Klose

Es ist ja kein Adventure, sondern ein Rollenspiel, entsprechend gering ist der Puzzleanteil. Was wir an Gameplay mitgenommen haben, ist, kurz gesagt, dass man ab und zu mal die grauen Zellen anstrengen muss, um nicht ein paar tolle Extras zu verpassen.