World of WarCraft: Wrath of the Lich King
'Das Housing steht noch auf der Agenda'
World of WarCraft-Spieler sind ein enthusiastisches Völkchen. Trotz gefühlten Minustemperaturen, einem eisigen Wind und vielen Stunden Wartezeit, strömten sie in der Nacht vom 12. auf den 13. November zahlreich zum Mega-Kaufhaus Alexa, um sich zusammen mit anderen „Verrückten“ ihre persönliche Kopie Wrath of the Lich King abzuholen. Activision Blizzard hatte zum zweitgrößten Launch-Event der Welt eingeladen und lieferte satte sechs Stunden Programm, um die Fans bei Laune zu halten.
Verkleidet kamen nur wenige. Dafür war sich niemand zu schade, um auf der großen Show-Bühne seinen Imitationstalenten freien Lauf zu lassen. Währenddessen hatten wir die Möglichkeit, mit dem Senior System Designer Greg Street zu sprechen, der in Begleitung zweier Kollegen die Ehre hatte, Blizzard bei diesem einmaligen Event zu vertreten. Doch dazu später mehr.
Geschätzte 1.500 Spieler drängten sich am Ende schlotternd, aber mit strahlenden Augen vor der riesigen Showbühne, die zu Kostüm-, Gesangs- und Spruch-Wettbewerben einlud. Frauen, Kinder und sogar Renter bewiesen ihre Hingabe zu diesem gewaltigen Online-Rollenspiel.
Es wurden bekannte Sprüche von Untoten, der Schlachtruf der Morloks und die Fistelstimme der Gnome nachgemacht. Nicht immer elegant, aber mit viel Enthusiasmus bewies ein 60jähriger, dass es keine Altersgrenze für World of WarCraft gibt. Nach seiner Version des Ork-Tanzes sah er müde, aber zufrieden aus.
Es gab Spiele, Artworks und sogar ein Notebook zu gewinnen. Immer wieder unterbrochen durch umjubelte Trailer, wuchs die Zahl der Zuschauer und ihre Stimmung mit jeder verstrichenen Stunde. Als es dann um 22 Uhr in das Einkaufszentrum ging und die Schlange vor dem Mediamarkt ihr Maximum erreichte, plauderten die angereisten Blizzard-Mitarbeiter aus dem Nähkästchen und lieferten der Fangemeinde Einblicke in ihre Arbeit. Als Höhepunkt spielte ein elfenohriges Orchester bekannte Themen und Hits aus dem Soundtrack. In der Warteschlange trafen wir dann auf die Teilnehmer der Wettbewerbe, die mit Begeisterung dem Launch entgegen fieberten.
Mit dabei Simon, der sich auf der Bühne als Untoter versuchte und erst durch seine Freundin Sandra zu World of WarCraft fand. Während er selbst erst seit einem halben Jahr in die Welt von Azeroth eintaucht, ist die 23jährige Studentin schon ein alter Hase. Mit zwei Level 70 Charakteren und einer langen Gilden-Historie kämpft sie sich ohne Unterbrechung mit ihrer Troll Schamanin durch die Tiefen der Raid-Instanzen, Dungeons und PvP-Schlachtfelder. Doch mit dem Studium blieb weniger Zeit für eine Gilde und so zieht sie nur noch mit ihrer Schwester , ihrem Freund und ihrer Cousine durch die Dungeons. World of WarCraft funktioniert also auch als Nebenbeschäftigung.
Kurz vor dem Verkaufsstart wurden dann fleißig Papp-Frage- und Ausrufezeichen verteilt, damit die gewaltige Horde passend geschmückt die Ladenfläche stürmen konnte. Spieler von Dutzenden Servern bildeten lustige, gesprächige Gruppen und trotz der ganzen Aufregung blieb alles friedlich. Dann die letzten Sekunden und die großen Pforten der Media-Markt-Instanz öffneten sich. Die Quest der Fans wurde erfolgreich abgeschlossen und Hunderte Collectors Editions wurden mit stolz geschwellter Brust zur Autogrammstunde getragen.
Statt müde und erschöpft ins Bett zu fallen, verkündete die gesamte Bande noch, zumindest ein paar Stunde zu spielen, sollten die Server mitmachen (haben Sie!). Einige Hardcore-Gilden hatten schon fleißig vorgequestet und konnten pünktlich zum Launch 25 Belohnungen mit satten Erfahrungspunkten absahnen. Die ersten Level 80 Spieler werden laut Angabe eines Gilden-Masters binnen 2-3 Tagen erwartet (Anm. 27 Stunden waren ausreichend). Und auch die Raid-Instanz Naxxramas könnte schon in der nächsten Woche fallen.